Ehrung Salon Maria Friedrich
HWK für Ostthüringen

Salon Maria Friedrich als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb geehrt

(01.09.2020) Die Freude konnte man Friseurmeisterin Maria Friedrich aus Gera ansehen. Als erstes Ostthüringer Handwerksunternehmen in diesem Jahr wurde ihr Salon als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. „Damit möchten wir das überdurchschnittliche Engagement bei der Gewinnung von Fachkräftenachwuchs würdigen“, so Frank Hohle, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen bei der Übergabe der Ehrenurkunde.

Mit Herzblut und Einsatzbereitschaft dabei

Vier Auszubildende haben im Salon von Maria Friedrich seit der Gründung eine fundierte Ausbildung im Friseurhandwerk erhalten und wurden erfolgreich zum Gesellenabschluss geführt. Doch das ist nicht alles. Auch im Mobilitätsprogramm engagiert sich die Friseurmeisterin. So erhielt bereits eine Auszubildende die Möglichkeit, Auslandserfahrungen in Spanien zu sammeln. Lehrlinge aus Schweden und Polen konnten in ihrem Salon Praxisluft schnuppern. „Aber auch sonst sind Sie mit voller Einsatzbereitschaft dabei, Jugendliche für den Friseurberuf zu begeistern“, führt Frank Hohle weiter aus. Schülerpraktika sind hierbei ein wirkungsvolles Mittel.

Auch für das neue Ausbildungsjahr hat Maria Friedrich mit der 17-jährigen Chantal Westphal trotz widrigen Umständen durch die Coronakrise eine neue Auszubildende gefunden. Für Chantal, die aus Naumburg stammt und sich nun in Gera extra für die Ausbildung eine Wohnung genommen hat, war der Hauptgrund, dass sie sich für den Geraer Salon entschieden hat, die Vielfalt der handwerklichen Möglichkeiten. „Dieses Außergewöhnliche habe ich bei meinen Praktika in Naumburger Salons nicht gesehen“, so die 17-Jährige.

Ehemaligen Azubi und jetzigen Junggesellen droht Abschiebung

Bei der Auszeichnung mit dabei war auch Ardit Kosumi. Er hat in diesem Jahr erfolgreich seine Ausbildung im Salon von Maria Friedrich beendet und einen Arbeitsvertrag als Junggeselle bekommen. Maria Friedrich zeigt sich begeistert von dem 20-jährigen, der aus dem Kosovo stammt. „Er arbeitet hochkonzentriert, hat einen festen Kundenstamm und sein Auftragsbuch ist voll. Die Kunden lieben ihn“, freut sich die Chefin, die vor drei Jahren dem jungen Mann die Chance auf eine Ausbildung gab. Umso unverständlicher ist es für sie, dass Ardit nach jetzigem Stand im Oktober abgeschoben werden soll. Er hat lediglich eine Ausbildungsduldung und keine Aufenthaltsgenehmigung. Für den Salon wäre sein Weggang ein riesiger Verlust.

Auch Frank Hohle von der Handwerkskammer kann diese Vorgehensweise nicht nachvollziehen. „Wir haben hier einen motivierten jungen Mann, der sich engagiert. Sowohl der Salon als auch der Staat haben während der Lehrzeit viel Energie und Geld investiert, um Ardit Kosumi auszubilden. Und nun soll er abgeschoben werden, wo wir doch gerade im Handwerk händeringend solch gut ausgebildete Fachkräfte brauchen.“ Alle hoffen, dass Ardit noch eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt und bleiben kann.

Für Maria Friedrich und ihr sechsköpfiges Team ist die fundierte Ausbildung und Weiterqualifizierung die Basis für erfolgreiches Arbeiten. Das zeigt sich Tag für Tag aufs Neue. Mit der jetzigen Ehrung wird dem Engagement noch einmal Rückenwind verliehen.

 

Foto: Maria Friedrich freut sich über die Auszeichnung als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb im Handwerk, die sie vom stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Frank Hohle (2.v.r.) entgegennehmen konnte. Mit dabei auch Ausbildungsberater Peter Friedrich (li.) und der ehemalige Azubi und jetzige Junggeselle Ardit Kosumi.