Meisterfeier Dachdecker- und Zimmerermeister 2022-1
Amadeus Höhn

Meisterfeier für drei Jahrgänge in der Dachdeckerschule LehestenProfis auf den Dächern des Landes

(11.09.2022) Sie haben es geschafft: 33 Männer aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erhielten anlässlich der Meisterfeier in der Dachdeckerschule in Lehesten ihre Meisterbriefe im Dachdeckerhandwerk. Ebenso konnten sich sieben Zimmerer über ihre Meisterbriefe freuen.

Meisterjahrgänge im Dreierpack

Es war eine Meisterfeier der besonderen Art, denn coronabedingt mussten die Meisterfeiern in den Jahren 2020 und 2021 abgesagt werden. So kamen diesmal gleich drei Jahrgänge zusammen, um gemeinsam zu feiern.

Nicht zu vergessen sind aber auch die fünf Dachdecker (unter ihnen eine Dachdeckerin) sowie fünf Zimmerer, die bereits die Teile I und II der Meisterprüfung bestanden haben, und ebenfalls gewürdigt wurden. Nun heißt es für sie, die noch ausstehenden Teile der Meisterprüfung zu absolvieren, um anschießend ebenfalls ihren Meisterbrief in den Händen halten zu können.

Für den Landesinnungsmeister des Thüringer Dachdeckerhandwerks Marten Oeser, der die Festveranstaltung eröffnete, war es ein tolles Bild, so viele Jungmeister zu sehen. Das mache Mut für die kommenden Aufgaben im Dachdecker- und im Zimmererhandwerk, das vor großen Herausforderungen steht – Stichwort Fachkräftemangel und Unternehmensnachfolge.

Lehesten steht für Dachdecker und Zimmerer

Karsten Sachse, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen, gratulierte den erfolgreichen Absolventen zu ihren Leistungen. Sie alle reihen sich somit in die lange Liste von jungen Frauen und Männern aus ganz Deutschland ein, die ihre Abschlüsse im Laufe der nunmehr 112-jährigen Geschichte der Dachdeckerschule Lehesten erlangt haben. „Dass die Meister aus dem gesamten Bundesgebiet kommen verdeutlicht einmal mehr, welch guten Ruf die Dachdeckerschule Lehesten weit über die Grenzen Thüringens hinaus genießt“, so Karsten Sachse.

Die jetzigen Absolventenjahrgänge von 2020, 2021 und 2022 seien zudem etwas ganz Besonderes. Alle drei mussten sich ihr umfangreiches Wissen unter oftmals erschwerten Bedingungen aneignen, beispielsweise beim Distanzlernen im Onlineunterricht oder unter strengen Hygienemaßnahmen. „Respekt an Sie alle, dass sie diese Situation im wahrsten Sinne des Wortes mit Bravour gemeistert haben. „Ihr Meisterbrief ist eine richtige Investition in spannenden und derzeit auch aufregenden und vor allem schwierigen Zeiten“, beglückwünschte der Hauptgeschäftsführer die Jungmeister.



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Amadeus Höhn
Dachdeckermeister Marcus Kirsch aus Eisenberg nimmt die Glückwünsche und den Meisterbrief von Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse entgegen.

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Meisterkrug, Meisterschal und natürlich die Meisterbriefe - für die Dachdeckermeister eine bleibende Erinnerung an ihre Zeit und den Erfolg in der Dachdeckerschule Lehesten.

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Amadeus Höhn
Karsten Sachse und Handwerkskammer-Mitarbeiterin Kerstin Meyer aus  verabschieden Kurt Jacob, der 28 Jahre lang ehrenamtlich im Meisterprüfungsausschuss tätig war.



Jahrgangsbeste geehrt

Eine besondere Gratulation galt zur Meisterfeier den jeweils Jahrgangsbesten: bei den Dacheckern aus dem Absolventenjahrgang 2020 Florian Zeh aus Schleiz, aus dem Jahr 2021 Jonas Götze aus Jena sowie aus dem aktuellen Jahrgang 2022 Marco Linß aus Springstille. Bei den diesjährigen Zimmerermeistern erzielte Franz Schmidt aus Zella-Mehlis das beste Ergebnis.

Mit ihren Meisterbriefen haben die Jungmeister gleichzeitig die Berechtigung zur Ausbildung des eigenen Berufsnachwuchses erworben. Deshalb appellierte Karsten Sachse, dass sie jungen Menschen die Chance zur Ausbildung im Beruf des Dachdeckers bzw. Zimmerers ermöglichen. „Sie selbst wissen am besten, wie vielfältig, interessant und innovativ Ihre Berufe sind. Lassen Sie auch den künftigen Berufsnachwuchs daran teilhaben.“

Sein Dank galt an diesem besonderen Tag auch den Ausbildern und Dozenten der Dachdeckerschule, die ihren Erfahrungsschatz und das umfangreiche Fachwissen unter den nicht einfachen Coronabedingungen weitergegeben haben, sowie die Angehörigen der Jungmeister für den Rückhalt und die Unterstützung der Absolventen.

Dank an das Ehrenamt

Ein besonderes Dankeschön gab es für die ehrenamtlichen Mitglieder des Meisterprüfungsausschusses, ohne deren ehrenamtliches Engagement der Erfolg nicht denkbar wäre. Der neue Abschnitt für die Jungmeister war dabei auch die Zeit des Abschiednehmens von Mitgliedern des Meisterprüfungsausschusses. Kurt Jacob, der von 1992 bis zum Jahr 2020 dem Meisterprüfungsausschuss angehörte, sowie Lutz Hornbogen und Volkmar Götze (beide von 1998 bis 2020) stehen für den unermüdlichen Einsatz im Ehrenamt und erhielten eine Würdigung für ihre Verdienste. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass die jetzigen Absolventen sich ebenfalls ehrenamtlich im Handwerk engagieren.

Zum Abschluss wünschte Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse den Dachdecker- und Zimmerermeistern alles Gute und hofft, dass sich ihr Fleiß und Engagement während der Meisterfortbildung jetzt auch in barer Münze auszahlt.

Den zehn Absolventen, die jetzt noch weitere Teile der Meisterprüfung vor sich haben, drückt er die Daumen, dass sie auch diese letzte Hürde bravourös meistern.

 

 

Titelbild: Wow, was für ein Bild: Die Dachdeckermeister und Zimmermeister der drei Absolventenjahrgänge gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen, Karsten Sachse (li.) und dem Landesinnungsmeister des Thüringer Dachdeckerhandwerks, Marten Oeser (re.).