
Ostthüringer Tischlermeister erhielten nach erfolgreicher Prüfung ihre Zeugnisse
(22.03.2019) Sie haben es geschafft: Nach dem fast zweieinhalbjährigen Meisterlehrgang und der anschließenden Prüfung konnten neun junge Männer ihre bestandenen Meisterprüfungen in den Teilen I und II feiern. Im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Zeulenroda erhielten sie ihre Prüfungszeugnisse. Sieben von ihnen haben damit den Meisterbrief in der Tasche, während zwei noch die Teile III und IV der Meisterprüfung absolvieren müssen.
Während der Vorstellung der einzelnen Meisterstücke zeigte sich die Kreativität und das handwerkliche Geschick, das die Prüfungsteilnehmer an den Tag legten. „Die Meisterstücke zeigen besondere Ideen mit Nachhaltigkeit. Der maßvolle Einsatz des Naturrohstoffes Holz in seinen vielen Facetten in Kombination mit anderen Rohstoffen, verschiedenen Oberflächen sowie die vielfältigen angewandten Arbeitstechniken unterstreichen das Besondere“, so Dr. Thomas Heyn, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses. Innovative Ideen und interessante Materialkombinationen wussten die Prüfungskommission zu überzeugen.
Der Vielfalt an Ideenreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie die Meisterstücke verdeutlichten. Die Palette reichte vom Multifunktionsmöbel, dass sich von einem Schrank in einen Schreibtisch verwandeln lässt, über eine Kochinsel mit integriertem Esstisch, einen Küchen- und Geschirrschrank mit Koffertüren, Sideboards, einen Waschtisch im besonderen Design bis hin zu einem Tisch mit eingelassenem versteinerten Pinien- und Ahornholz.
Drei der Meisterprüflinge erzielten für ihre Meisterstücke die Note 1 und konnten gesondert geehrt werden. So überzeugte Thomas Leidig aus St. Gangloff mit seinem Sideboard als Funktionsmöbel, das verschiedene Raffinessen enthält. Jacob Tristan Linde aus Jena fertige eben jenen Esstisch mit eingelassenem versteinertem Holz, das durch Verkieselung in Jahrmillionen entstanden ist und nun als „Topfuntersetzer“ genutzt werden kann. Christian Büchel aus Altenberga wusste schließlich mit seinem Funktionsmöbel zu begeistern.
Bildungsstättenleiter Frank Eisenhut wünschte den Jungmeistern in seiner Festrede viel Erfolg. „Sie haben einen langen Weg zurückgelegt, um heute hier ihre Zeugnisse entgegen zu nehmen. Nach zehn Jahren Schulausbildung, gefolgt von einer dreijährigen Gesellenausbildung und der jetzt ab-solvierten Meisterausbildung haben Sie es geschafft“, so Frank Eisenhut. „Mit der höchsten Qualifikation des deutschen Handwerks haben Sie die entscheidende Ausgangsinvestition für Ihre Berufs- und Lebensplanung getätigt und sind jetzt Meister Ihres Faches.“ Gleichzeitig gab er ihnen mit auf den Weg, auch künftig mit Qualität und handwerklichen Meisterleistungen zu überzeugen, so wie sie es bei ihren Prüfungen unter Beweis gestellt haben.
Sein Dank galt an dieser Stelle insbesondere den Dozenten, den Mitgliedern des Meisterprüfungsausschusses, den Betrieben und nicht zuletzt den Angehörigen der Meisterschüler, die ihnen in den letzten Monaten zur Seite standen und den Rücken freigehalten haben.
Mit den jetzigen Jungmeistern haben seit dem Jahr 1990 in Zeulenroda bereits 340 Absolventinnen und Absolventen ihren Meisterbrief im Tischlerhandwerk erfolgreich erworben.
Auch Nils Hammerschmidt, Bürgermeister von Zeulenroda-Triebes, beglückwünschte die Absolventen zu ihrem Abschluss und zu ihrem meisterhaften Können. „Egal ob alte Meister in der Malerei, Fußballmeister und Sie jetzt als Handwerksmeister – sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind die Besten ihres Faches“, brachte er es abschließend auf den Punkt.
Übrigens: Für all jene Tischlergesellen, die sich ebenfalls für eine Meisterausbildung interessieren, startet der nächste Vorbereitungskurs im August 2019. Nähere Informationen gibt es bei Kerstin Noack in der Handwerkskammer für Ostthüringen unter Telefon 0365/8225-184, E-Mail: noack@hwk-gera.de.
Foto: Meister ihres Faches: Acht der neun Tischlermeister nach ihrer erfolgreich bestandenen Meisterprüfung in den Teilen I und II in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Zeulenroda. Manch einer hat sogar seinen Nachwuchs mitgebracht. Vielleicht werden aus den Kleinen auch einmal große Meister im Handwerk.