HWK für Ostthüringen

Feierliche Gesellenfreisprechung in 23 BerufenOstthüringer Handwerk mit 172 neuen Profis

Das Ostthüringer Handwerk kann sich über 172 Junggesellinnen, Junggesellen, Jungfacharbeiterinnen und Jungfacharbeiter aus 23 Handwerksberufen freuen. Sie nahmen an der zentralen Gesellenfreisprechung der Handwerkskammer für Ostthüringen teil, die gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Altenburg-Gera-Zeulenroda auf der Rieger-Showbühne in Gera stattfand, im Beisein ihrer Angehörigen und zahlreicher Ehrengäste nahmen sie ihre Gesellenbriefe bzw. Facharbeiterzeugnisse entgegen.

Über ihren erfolgreichen Abschluss konnten sich aus der Gruppe der Bau- und Ausbaugewerke zahlreiche Dachdecker, Maurer, Fliesen-, Platten und Mosaikleger, Straßenbauer, Hochbaufacharbeiter, Ausbaufacharbeiter, Tiefbaufacharbeiter sowie Hochbaufachwerker und Maler- und Lackierer freuen.  Ebenso erhielten einige Kfz-Mechatroniker, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie aus dem Nahrungsmittelhandwerk Bäcker, Konditoren und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Bäckerei und Fleischerei sowie Fleischer ihre Berufsabschlüsse. In der Aufzählung dürfen aber auch die frisch gebackenen Friseure, Kosmetiker, Fotografen, Kaufleute für Büromanagement sowie Tischler und Fachpraktiker für Holzverarbeitung nicht fehlen, Sie alle haben einmal mehr gezeigt, wie hoch das Handwerk nach wie vor im Kurs steht und welch gute Karrierechancen es bietet.

„Ihr könnt alles, was kommt.“

Marcus Glaser, Vizepräsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, rief in seiner Begrüßung den jungen Absolventen zu: „Willkommen bei den Profis!“  und wandelte den aktuellen Spruch aus der Imagekampagne „Wir können alles, was kommt.“ in „Ihr könnt alles, was kommt.“ Die jetzigen Absolventen stehen für ihn dafür, was das Handwerk auszeichnet: Mut, Willen, Können und Leidenschaft.

Er dankte in diesem Zusammenhang sowohl den Ausbildungsbetrieben, den Ausbildern, Berufsschullehrern, den ehrenamtlichen Mitgliedern der Gesellenprüfungsausschüsse und vor allem den Angehörigen, die den jungen Absolventen in der Lehrzeit eine Stütze waren, oftmals zurückstecken mussten und den Azubis immer den Rücken gestärkt haben.



HWK für Ostthüringen
Zu den ersten Gratulanten bei der feierlichen Übergabe der Gesellenbriefe und Facharbeiterzeugnisse an die 172 Frauen und Männer auf der Bühne gehörte der Vizepräsident der Handwerkskammer, Marcus Glaser.

HWK für Ostthüringen
Sie sind die Jahrgangsbesten: Die Dachdecker Steven Blaszyk, Jason Ortlepp und Jacob Jürgen Meinhardt sowie Fleischer John Grunwald, gemeinsam mit Handwerkskammer-Vizepräsident Marcus Glaser.

HWK für Ostthüringen
Felix (li.) und Moritz Gast: Die Beiden sind Brüder und Fleischer aus Leidenschaft. Sie zeigen voller Stolz ihre Gesellenbriefe und gehören jetzt zur starken Gemeinschaft der Profis im Handwerk mit tollen Perspektiven für die Zukunft.



Dachdeckermeister inspiriert

Mit dem 27-jährigen Dachdeckermeister und angehenden Jungunternehmer Tim Adam aus Hain bei Langenwetzendorf hielt ein junger Mann die Festrede, der mit seinen Worten die jungen Frauen und Männer mit auf eine Reise durch seinen beruflichen Werdegang nahm und sie für ihren künftigen Karriereweg inspirierte.

Sein beruflicher Werdegang lief auch nicht immer geradlinig und er muss sich im Nachhinein eingestehen, dass er die Schule nicht immer ganz ernst genommen hat und das Praktische ihm einfach näher war. „Deshalb mein Appell an euch: Auch wenn die Schulbank manchmal unbequem war – nehmt künftig mit, was ihr könnt“, so Tim Adam. „Wer nur auf das Praktische setzt, dem fehlt am Ende ein entscheidendes Werkzeug im Kasten – das Wissen aus dem Unterricht.“

Der junge Dachdeckermeister hat in seiner Ausbildung viele Erfahrungen auch auf Baustellen in Österreich, den Niederlanden und in Polen gesammelt. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm jedoch sein erstes eigenständig gedecktes Dach im Rahmen einer Altbausanierung in Frankfurt/Main. „Ich hatte größten Respekt vor dieser Herausforderung. Aber es hat sich gut angefühlt“, erzählt er.

Gleich nachdem er den Gesellenbrief in der Tasche hatte, startete er seine Meisterausbildung in der Dachdeckerschule Lehesten sowie in der Bildungsstätte der Handwerkskammer in Zeulenroda und schloss diese erfolgreich zum Dachdeckermeister ab. „Der Weg zur Meisterausbildung war mehr als nur ein Schritt auf der Karriereleiter – er ist eine Chance, sein Handwerk in seiner ganzen Tiefe zu verstehen und zu gestalten“, machte Tim Adam den jetzigen Absolventen Mut, ebenfalls diesen Weg zu gehen.

Er selbst hat ein klares Ziel vor den Augen und möchte später einmal den Familienbetrieb übernehmen und in der Tradition weiterführen. Was er dabei gelernt hat und den jungen Frauen und Männer zur Gesellenfreisprechung als Tipp mitgab: „Holt euch Rat von der erfahrenen Generation.“

Die Generation Z kann was

Er motivierte schließlich die Absolventen, nach vorn zu blicken und zu zeigen, was sie draufhaben. „Ihr seid die Generation Z, die oftmals als Null-Bock-Generation hingestellt wird, die lieber auf Work-Life-Balance statt auf Arbeit setzt. Lasst Euch das auf keinen Fall einreden“, so Tim Adam. Vielmehr sollten die, die das behaupten, an der Gesellenfreisprechung teilnehmen, um zu sehen, was die Generation Z auch sein kann: junge Menschen, die wissen, was sie wollen, die anpacken, sich für Arbeit und vor allem für das Handwerk begeistern. „Seid stolz darauf, was ihr bis heute erreicht habt“, gab er den 172 Frauen und Männer mit auf den Weg.

Auszeichnung für die Besten

Welch tolle Leistungen die diesjährigen Absolventen aus dem Handwerk zu leisten imstande waren, unterstreichen auch die vier jahrgangsbesten Absolventen, unter ihnen gleich drei Dachdecker. Eine besondere Ehrung erhielten die Dachdecker Steven Blaszyk (Ausbildungsbetrieb Dachdeckermeister Heiko Kretschmar GmbH in Lödla), Jason Ortlepp (Ausbildungsbetrieb Dachdeckermeister Jörg Ortlepp in Bodelwitz), Jacob Jürgen Meinhardt (Ausbildungsbetrieb Dächer von Vincent Gruß GmbH in Gumperda) und Fleischer John Grunwald (Ausbildungsbetrieb Agrofarm Knau e.G. in Neustadt/Orla OT Knau).



Titelbild: Die Dachdecker stellten zur diesjährigen Gesellenfreisprechung der Handwerkskammer für Ostthüringen und der Kreishandwerkerschaft Altenburg-Gera-Zeulenroda die größte Absolventengruppe. So wie sie konnten sich insgesamt 172 Junggesellen und Jungfacharbeiter über ihre Abschlüsse freuen.