Zwei Landessieger
HWK für Ostthüringen

Nach dem Landessieg geht's jetzt im Eiltempo zum Meisterbrief

(17.10.2022) Die Karriereleiter haben zwei Handwerker in Ostthüringen fest im Blick. Die Rede ist von Beton- und Stahlbetonbauer Tim Nobis aus Schwarzburg sowie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Till Bräunel aus Lemnitz. Sie haben erst in diesem Jahr mit Bestleistungen ihren Gesellenbrief erhalten, wurden anschließend Thüringer Landessieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks und drücken jetzt schon wieder die Meisterschulbank.

Der 20-jährige Tim Nobis besuchte das Gymnasium und wollte eigentlich studieren. Da sein Vater als Maurer selbstständig ist, schnupperte er während der Ferienarbeit ins Handwerk hinein. „Da habe ich gemerkt, dass der Bau genau meins ist“, so Tim. Bei der Bau Freund GmbH in Pößneck absolvierte er seine Ausbildung und konnte nach zweieinhalb Jahren vorzeitig seine Gesellenprüfung ablegen. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen sicherte er sich den Landessieg beim Praktischen Leistungswettbewerb des Handwerks und wird jetzt Thüringen am 13. und 14. November in Berlin beim Bundesausscheid vertreten.

Für ihn war klar, dass er den Meisterbrief im Maurer- und Betonbauerhandwerk gleich im Anschluss an seine Lehre in Angriff nehmen möchte. Gleich alle vier Teile der Meisterprüfung hat er im Visier. So drückt er für die Teile III und IV immer dienstags und donnerstags Nachmittag in der Bildungsstätte der Handwerkskammer in Rudolstadt die Schulbank und eignet sich das praktische Fachwissen in den Teilen I und II am Wochenende in der Bildungsstäte in Gera an. „Natürlich ist dies eine enorme Belastung, wenn man nach der Arbeit und am Wochenende noch einmal neues Wissen pauken muss“, erzählt der 20-Jährige. Da ist er froh, dass sein ehemaliger Ausbildungsbetrieb, in dem er auch jetzt noch beschäftigt ist, hinter ihm steht.

Natürlich möchte er irgendwann einmal den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und als Handwerksmeister sein eigenes Unternehmen führen. „Doch erst einmal möchte ich meinem Betrieb noch etwas zurückgeben und werde in der Bau Freund GmbH noch einige Jahre wertvolle Erfahrungen sammeln.“

Auch Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Till Bräunel geht es rasant an. Dabei stand der Beruf des Fliesenlegers erst einmal nicht ganz oben bei ihm auf der Wunschliste. „Mein Onkel ist selbst Fliesenleger und hat mich immer wieder gefragt“, so der 21-Jährige aus Lemnitz. Doch zuerst versuchte er sich in einem Praktikum als Zerspanungsmechaniker. „Das war gar nichts für mich.“  So legte er mit Erfolg erst einmal sein Abitur ab und half seinem Onkel im Betrieb aus; ging mit auf Montage. „Dann stand für mich fest: Genau das ist es, was ich machen will“, so Till Bräunel.

Drei Jahre lernte er in der Fliesen- und Naturstein GmbH in Oettersdorf den Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers, schloss als Bester seines Jahrganges ab und setzte sich beim Landesausscheid in Erfurt gegen die Konkurrenz durch. Auch er wird in Berlin für den Freistaat Thüringen zum Bundesausscheid antreten. Und auch er hat sich entschieden, gleich nach der Ausbildung den Meisterprüfungsvorbereitungslehrgang in den Teilen I und II des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerks in der Bildungsstätte der Handwerkskammer in Gera zu besuchen. Im kommenden Jahr möchte Till Bräunel dann auch noch die Teile III und IV in Zeulenroda nachlegen.

Sowohl Tim Nobis als auch Till Bräunel sind positive Beispiele, was mit Ehrgeiz und Können im Handwerk alles erreichbar ist. Und vielleicht springt ja für Beide in Berlin als Sahnehäubchen noch der Bundessieg heraus.

 

 

Titelbild: So sehen Sieger aus: Beton- und Stahlbetonbauer Tim Nobis (rechts) sowie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sind Thüringer Landessieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks und werden den Freistaat beim Bundesausscheid am 13. und 14. November in Berlin vertreten.