Meisterfeier 2022
Michael Reichel / arifoto.de

176 Jungmeisterinnen, Jungmeister sowie 7 Betriebswirte im RampenlichtMeisterfeier als Wertschätzung für die Berufselite

(27.06.2022)  176 Jungmeisterinnen und Jungmeister sowie 7 Betriebswirte des Handwerks erhielten im Rahmen der Meisterfeier der Handwerkskammer für Ostthüringen im Kultur- und Kongresszentrum Gera ihre Urkunden überreicht. Nach zweieinhalbjähriger coronabedingter Unterbrechung war es eine Festveranstaltung, die die Absolventinnen und Absolventen mit einem unterhaltsamen aber auch magischen und emotionalen Programm in den Fokus rückte.

Egal ob Augenoptiker, Dachdecker, Drucker, Elektrotechniker, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Friseure, Installateur und Heizungsbauer. Kraftfahrzeugtechniker, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Tischler sowie Zimmer – sie alle standen im Mittelpunkt an diesem Tag.

Hauptprotagonisten und etwas  ganz Besonderes

„Mit Ihren Leistungen, insbesondere Ihrem Fleiß und Ihrem handwerklichen Know how ist es Ihnen gelungen, die hohen Anforderungen der Meisterprüfung sowie der Fortbildung zum Betriebswirt erfolgreich zu bewältigen. Sie sind die heutigen Hauptprotagonisten und etwas ganz Besonderes, würdigte Wolfgang Jacob in seiner Begrüßung die Jungmeisterinnen, Jungmeister und Betriebswirte. „Wir ziehen den Hut vor Ihrem Leistungswillen und Ihrem Können.“ Gerade die Corona-Pandemie hat den Absolventinnen und Absolventen alles abverlangt – sei es Distanzlernen oder die strengen Hygienemaßnahmen.

Keine Energiewende ohne Handwerk

Die Zahlen sprechen für sich und zeigen, dass das Handwerk nach wie vor hoch im Kurs steht und beste Karrierechancen bietet. Das gilt heute mehr denn je: Handwerker sind als Meister ihres Faches, als Spezialdienstleister in nahezu allen Lebensbereichen unverzichtbar. „Das gilt in Zeiten, in denen wir beispielsweise vor den Herausforderungen der Energiewende stehen, umso stärker, denn das geht nur mit dem Handwerk“, verdeutlich Kammerpräsident Wolfgang Jacob.

Er machte aber auch klar, dass es gerade diese Leistungen sind, die mehr Wertschätzung in der Gesellschaft benötigen. Umso trauriger stimmt ihn, dass eine ganze Reihe von eingeladenen Landtagsabgeordneten und Kommunalvertretern der Meisterfeier fernblieben. „Das ist kein gutes Signal, das die Politik hier gibt."

Politik muss Fokus auf duale Bildung verstärken

Für Wolfgang Jacob ist es wichtiger denn je, die duale Bildung wieder mehr in den Fokus zu rücken. „Wir brauchen nicht nur Wissenschaftler und Akademiker in diesem Land, sondern Menschen wie Sie, liebe Jungmeisterinnen, Jungmeister und Betriebswirte, die mit ihrer Hände Arbeit bleibende Werte schaffen." Dafür ist eine Balance zwischen akademischer und berufspraktikscher Bildung unverzichtbar.

Wertschätzung für das Handwerk beginnt bei der Berufsorientierung mit einem deutlich höheren Praxisbezug, geht weiter über die Finanzierung einer besseren Ausstattung der Berufsschulen und Bildungszentren sowie einer deutlichen Entlastung der Azubis bei Fahrkosten zu Berufsschule und Betrieb und endet bei den Meisterabsolventinnen und –absolventen, die im Gegensatz zu Studierenden an Universitäten und Hochschulen die Kosten für ihre Fortbildung selbst tragen müssen.

Meistergründungsprämie und Meisterbonus verstetigen

Zwar gibt es hier mit dem Aufstiegs-BaFöG Unterstützungsangebote. Ebenso wurden im Freistaat Thüringen mit dem Meiserbonus und der Meistergründungsprämie sehr gute Anreize geschaffen. Um hier aber Planungssicherheit zu geben, fordert Kammerpräsident Jacob hier eine Verstetigung dieser Anreize durch den Freistaat.

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der mit seiner Anwesenheit die Wertschätzung gegenüber dem Handwerk zum Ausdruck brachte, griff in seinem Grußwort eben diese Stichpunkte auf. „Wir brauchen Sie; Menschen die die Ärmel hochkrempeln und wir wissen in der Politik, wie wichtig das Handwerk ist“, versicherte er. Das Land unterstütze bereits die duale Ausbildung mit Neuanschaffungen für modernes Lernen und vielem mehr. Ebenso werden Angebote seitens der Betriebe und Handwerkskammer unterbreitet, wie beispielsweise das Sommercamp „Summer for Future“ in Ostthüringen.

Eltern und Jugendliche müssen Handwerk als Chance sehen

„Es sind aber auch die Eltern und die Jugendlichen selbst, die den Wert und die Chancen des Handwerks erkennen müssen“, mahnte Wolfgang Tiefensee. Er versicherte, dass die Politik im Freistaat ihre Anstrengungen intensivieren werde, um mehr Fachkräftenachwuchs ins Handwerk zu bringen. Dazu gehört aus Sicht des Wirtschaftsministers aber auch, dass mehr Menschen außerhalb Deutschlands für eine duale Ausbildung im Handwerk gewonnen werden. „Hier sind wir auf die Hilfe auch der Unternehmen angewiesen, indem wir verbindliche Ausbildungs- und Arbeitsplatzzusagen erhalten“, so Wolfgang Tiefensee.

Die Besten: Michael Heinke und Christian Thuy ausgezeichnet

176 Jungmeisterinnen und Jungmeister sowie 7 Betriebswirte – eine stolze Zahl. Dennoch kann es aber nur jeweils einen Besten geben. So wurde Tischlermeister Michael Heinke aus Saalfeld als bester Jungmeister durch Kammerpräsident Wolfgang Jacob und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee mit freundlicher Unterstützung der IKK classic ausgezeichnet. Er hat alle vier Teile der Meisterprüfung mit der Note 1 abgeschlossen. „Der Mann mit den flinken Fingern“, wie Moderator Jens May von Antenne Thüringen, der durch die Festveranstaltung führte, den besten Jungmeister nannte, wird sicherlich seinen Weg gehen, ist ein Aushängeschild für das gesamte Handwerk und zeigt, was im Handwerk möglich ist.

Nicht weniger stolz war Christian Thuy aus Neustadt an der Orla, der mit Unterstützung des Versorgungswerkes des Ostthüringischen Handwerks e.V. die Ehrung als bester Betriebswirt entgegennehmen konnte. Er hat als selbstständiger Maler- und Lackierermeister für sein bereits mit drei Mitarbeitern bestehendes Handwerksunternehmen noch einmal seine umfangreichen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse mit der Fortbildung zum Betriebswirt erweitert.

Aber auch alle anderen Jungmeisterinnen, Jungmeister und Betriebswirte konnten sich auf ihren Auftritt auf der großen Bühne freuen und erhielten ihre Urkunden.

Für alle war es ein unvergesslicher Nachmittag, zu dessen Gelingen auch die Band „ANNRED“ mit der musikalischen Umrahmung sowie Media-Magier Andreas Axmann aus Berlin mit seiner atemberaubenden Show beitrugen.

Mehr Bilder von der Meisterfeier 2022 gibt es in der Mediathek auf der Internetseite der Handwerkskammer unter www.hwk-gera.de/mediathek.

 

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Titelbild: Ein Hoch auf uns: Mit dem Lied von Andreas Bourani ließen sich alle Jungmeisterinnen, Jungmeister und Betriebswirte beim großen Finale der Meisterfeier der Handwerkskammer für Ostthüringen auf der Bühne des Kultur- und Kongresszentrums Gera noch einmal von ihren Angehörigen sowie allen Gästen so richtig feiern.