Baustoffe
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Maßnahmenkatalog gegen gestiegene Rohstoffpreise und Materialknappheit

(24.06.2021) Die massive Kritik aus dem Handwerk in den vergangenen Wochen bezüglich der rasant gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise zeigt erste Erfolge. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat jetzt Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Versorgung mit Holzprodukten und anderen Baustoffen und Vorprodukten vorgelegt.

„Endlich ist der richtige Weg auch seitens der Politik eingeschlagen worden, um vor allem unseren Mitgliedsbetrieben im Holzhandwerk sowie im Bau- und Ausbauhandwerk Unterstützung zuteil werden zu lassen und Hilfestellungen an die Hand zu geben“, so Karsten Sachse, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen.

So sollte nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Altmaier neben der bereits bestehenden Vereinbarung von Preisgleitklauseln in neuen und laufenden Vergabeverfahren auch in bereits bestehenden Verträgen der zulässige Spielraum im Rahmen des Haushalts- und Vergaberechts ausgeschöpft werden, um Preiserhöhungen in der Beschaffung von notwendigen Baustoffen soweit wie möglich auszugleichen.

„Hier sind aus unserer Sicht vor allem die Verantwortlichen auf kommunaler Ebene gefordert, die diesbezüglich noch sehr zurückhaltend sind. Doch gerade unsere klein- und mittelständischen Handwerksunternehmen sind in den Kommunen aktiv und brauchen das deutliche Entgegenkommen von Städten und Landkreisen“, appelliert Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse an die regionalen Vergabestellen. „Gleichzeitig ist ein Verzicht auf Konventionalstrafen notwendig, wenn die Rohstoffknappheit kausal für die verzögerte Leistungserbringung ist. Auch darin stimmt der Bundeswirtschaftsminister mit unseren Forderungen überein.“

Die Handwerkskammer hatte bereits im April dieses Jahres vehement ein Eingreifen der politischen Entscheider angemahnt und unter anderem auch die Nicht-Verlängerung der zum 30. September auslaufenden bundesweite Verordnung zur Begrenzung des Holzeinschlags gefordert. Die Einschlagsbegrenzung für Fichtenholz soll nun laut Altmaier schnellstmöglich aufgehoben bzw. ausgesetzt werden.

Nicht zuletzt die Tatsache, dass seitens des Bundeswirtschaftsministeriums im Zusammenhang mit den aktuellen Beschaffungs- und Preisproblemen auf die bis 30. September verlängerten Überbrückungshilfe und das erleichterte Kurzarbeitergeld verwiesen wird, ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Materialknappheit und die massiven Preisanstiege als unmittelbare Folge der Corona-Pandemie anerkannt werden.

„Dennoch gilt es auch für uns als Handwerkskammer, weiter an der Thematik dran zu bleiben, um unsere Betriebe der Holz- und Bauhandwerke weiter zu unterstützen“, versichert Karsten Sachse. „Dass sich der massive Druck auszahlt, beweisen die jetzt getroffenen ersten positiven Entscheidungen und Signale seitens der Politik.“