Bäcker mit der Brezel im Herzen

Karussell-Element

HWK für Ostthüringen

Bäckerei Laudenbach aus Gera feiert 230-jähriges Jubiläum Bäcker mit der Brezel im Herzen

„Es duftet in der Stadt, weil Laudenbach gebacken hat.“ Mit diesem Slogan wirbt die Bäckerei Laudenbach nun schon einige Jahre in Gera und Umgebung. Doch dieser Tage weht in Gera-Untermhaus nicht nur ein wohliger Duft aus der Backstube, sondern auch ein Hauch von Geschichte – denn die Bäckerei Laudenbach feiert ihr 230-jähriges Bestehen. „Der Bäcker mit der Brezel im Herzen“, wie sich die Laudenbachs auch gerne bezeichnen, feierten nun mit zahlreichen Geschäftspartnern, Wegbegleitern und Freunden ihr Familienjubiläum.  Auch Handwerkskammerpräsident Wolfgang Jacob gratulierte den beiden Geschäftsführern Michael und Ronny Laudenbach sowie Vater Wolfgang persönlich und übergab die Jubiläumsurkunde der Handwerkskammer für Ostthüringen.

 Die Ursprünge der traditionsreichen Familienbäckerei reichen bis ins Jahr 1795 zurück: Damals eröffnete Lorenz Laudenbach seine erste Backstube im kleinen Ort Zella in der Thüringer Rhön. Was als Dorfbäckerei begann, entwickelte sich über zwei Jahrhunderte hinweg zu einem regionalen Handwerksbetrieb mit Herz und Innovationsgeist.

 Wendepunkte, Meilensteine und Mut zum Weitermachen

Ein Schicksalsschlag erschütterte 1939 den Familienbetrieb, als Karl Laudenbach jung verstarb. Doch dessen Frau Karoline zeigte Mut – sie wurde Thüringens erste Bäckermeisterin und führte die Bäckerei weiter. Ihr Sohn Josef übernahm 1945, später folgte der Umzug nach Gera. 1967 gründeten Josef und seine Frau Helga dort den heutigen Standort – mit vier Söhnen und viel Tatenkraft. Sohn Wolfgang übernahm 1985 das Ruder und baute die Bäckerei nach der Wende systematisch aus. Jährlich kamen neue Filialen in Gera und Umgebung hinzu. Mit Michael und Ronny trat schließlich die neunte Generation in die Fußstapfen – beide legten 2001 und 2002 ihre Meisterprüfungen ab. „Fertige Backmischungen tauschten wir gegen eigene Rezepturen aus. Ronny und ich probierten teilweise Wochenlang bis für uns die Qualität stimmte“, urteilt Bäckermeister Michael Laudenbach heute über die Zeit nach der Lehre.

 Zwischen Weltrekord, Hochwasser und Herzblut für Gera

Innovationsfreude beweist das Familienunternehmen immer wieder. So versuchten die Laudenbachs zur Fußball-EM 2008 den Weltrekord für die größte Erdbeerherztorte – mit knapp 24 m² eine logistische wie kulinarische Meisterleistung.

Auch in Krisenzeiten steht das Unternehmen für Zusammenhalt: Beim Hochwasser 2013 versorgte die Familie Einsatzkräfte und Anwohner mit warmen Speisen – und half in der Backstube mit vereinten Kräften, um größere Schäden zu vermeiden. Seitdem ist ihr Engagement in der Wasserwehr fest verankert.

Doch die Laudenbachs denken über die Backstube hinaus. Sie engagieren sich kulturell, etwa als Hauptveranstalter des City-Sommerkinos und treiben digitale Angebote wie den eigenen Onlineshop voran.

 In Dankbarkeit in die Vergangenheit und Zukunft geblickt

„Wir machten uns schon immer ein Zitat von Winston Churchill zum Motto“, sagt Michael Laudenbach: „Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg ist nicht tödlich: Es ist der Mut, weiterzumachen, der zählt.“ Dankbar richtet sich der Blick auf Kunden, Partner und Mitarbeitende – alle, die die Backstube seit Generationen am Laufen halten.

230 Jahre – ein stolzes Jubiläum für eine Bäckerfamilie, die nicht nur Tradition lebt, sondern sie immer wieder neu denkt.

  

Titelbild: Tradition seit 1795 – Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen überreichte den Bäckermeistern Ronny, Wolfgang und Michael Laudenbach die Jubiläumsurkunde anlässlich ihres 230-jährigen Firmenjubiläums.