HWK für Ostthüringen

High-End-Lackierungen bei Gehrt InnovationVon Petersberg in die ganze Welt

Was das Gewerbegebiet Petersberg bei Eisenberg mit erstklassigen Sportwagen, England und den Emiraten zu tun hat? Ganz einfach: Mit der Sportwagenmanufaktur Gehrt Innovation GmbH ist dort ein Handwerksunternehmen beheimatet, das für Glanz und funkelnde Lacke auf den Straßen der Welt sorgt.

Die beiden Geschäftsführer Volker und Mandy Gehrt stehen mit ihrem 30-köpfigen Team für hochklassig veredelte Fahrzeuge. Dafür ist vor einigen Jahren kräftig in eine neue Werkhalle investiert wurden, die höchsten Ansprüchen genügt.

Vor allem auf der Fahrzeuglackierung als Kerngeschäft liegt der Fokus. So entstand eine hochmoderne Lackieranlage, in der die Luft ionisiert und vorgeheizt wird, um beste Ergebnisse zu erzielen.

„Unsere Kunden sind sehr zahlungskräftig und setzen auf die perfekte Qualität für ihre oftmals mehrere hunderttausend Euro teuren Fahrzeuge. Da muss alles stimmen“, so Volker Gehrt, der selbst seit nunmehr seit über 30 Jahren Lackiermeister ist. „Wir fertigen Kleinserien für namhafte Autohersteller im High-End-Bereich“.

Kundschaft kann sich auf Diskretion verlassen

Derzeit läuft ein Auftrag für einen deutschen Hersteller durch die Werkstatt. 200 Fahrzeuge werden hier aufwendig lackiert. „Namen nennen wir absichtlich nicht – weder von unseren Kunden im Herstellerbereich noch von Personen des öffentlichen Lebens, die unsere lackierten Sportwagen fahren“, so Gehrt. „Diskretion ist hier für uns das A und O.“

Von den jetzigen 200 Fahrzeugen werden die Karosserien in Petersberg angeliefert. Um die perfekte Lackierung zu erreichen, müssen von spezialisierten Karosserie- und Fahrzeugbauern die Chassis komplett zerlegt werden. Anschließend geht es in die Vorbereitung der Lackierung und die Lackierung selbst. Dann erfolgt die Versiegelung mit vier Schichten Lack, der speziell ausgehärtet wird. Nach Nach dem Zusammenbau der Karosserie und dem Polieren wird in der Endkontrolle auf die kleinsten Fehler geachtet. „Dabei gilt für uns das Sechs-Augen-Prinzip. Nichts wäre für unser Image schlimmer als ein Makel am Lack“, betont der Firmenchef. „Denn unsere Kunden, die bis zu Summen im hohen sechsstelligen Bereich für ein Fahrzeug zahlen, erwarten zu Recht höchste Qualität.“

30 des derzeit 200 Fahrzeuge umfassenden Auftrages gehen später an Kunden in Deutschland; die andere 170 in die ganze Welt von Australien, den Emiraten bis nach England.

Dass sich das Petersberger Know how in der Welt rumgesprochen hat, beweist auch die Tatsache, das momentan ein neuer Auftrag aus den Emiraten ins Haus steht.



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Eine ruhige Hand und ein gutes Auge sind bei Fabio Russo für die Millimeterarbeit beim Zuschnitt der entsprechenden Folienaufkleber gefragt.

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Den letzten Schliff und perfekten Glanz bekommen die Karosserien nach der Lackierung beim Aufpolieren durch Alexander Würth.



Teamgeist bei den Profis aus fünf Nationen

Volker Gehrt weis aber auch zu schätzen, dass die unternehmerische Entwicklung nicht ohne ein erstklassiges Team möglich wäre. „Egal ob Karosserie- und Fahrzeugbau, Lackierung, Endkontrolle oder Büro - wir sind stolz auf diese Truppe.“ Dabei arbeiten in der Gehrt Innovation GmbH fünf Nationalitäten. Einer von Ihnen ist Lackiermeister Gino Autieri, der die Produktionsleitung inne hat. Er ist begeistert von der Arbeit und dem Teamspirit – und natürlich von seinem Chef Volker Gehrt. „Er hat Mut zur Lücke bewiesen und brennt für Fahrzeuge und das Unternehmen“, so Autieri. „Was Volker Gehrt hier ins Leben gerufen hat, ist wirklich einmalig.“

Dabei hat Volker Gehrt klein angefangen. Er machte sich 1986 mit einem eigenen Lackierbetrieb selbstständig. Die Liebe zum Auto und zum Rennsport bestimmte bisher stets sein Leben. Waren es früher Trabant, Wartburg, Lada und Co, die bei ihm eine neue Lackierung bekamen, sind später Fahrzeuge aller Hersteller bei ihm in der Werkstatt in Petersberg, um in neuem Glanz zu erstrahlen. Trotz des heutigen Premiumsegments ist Volker Gehrt bodenständig geblieben und hat nie seine Wurzeln verloren.

Hommage an einen Weltmeister: der Audi Quattro S1 Replika

Rückblickend ist er stolz auf das bisher Erreichte. Einige Meilensteine sind ihm immer noch in Erinnerung. Das 25-jährige Firmenjubiläum 2011 war für ihn beispielsweise Anlass, etwas ganz Außergewöhnliches zu wagen. So entstand die Idee, einen Audi Quattro S1 Replika entstehen zu lassen. „Ich wollte 25 Jahre nach meiner Selbstständigkeit noch einmal ein Meisterstück der besonderen Art schaffen. Was bietet sich da mehr an, als das Weltmeisterfahrzeug, das seit vielen Jahren als verschollen galt, noch einmal bis ins kleinste Detail dem Original nachzubauen“, so Gehrt.

Mit dem Audi Quattro S1 gewann Rennlegende Walter Röhrl gemeinsam mit seinem Co-Piloten Christian Geistdörfer im Oktober 1985 den Rallye-Weltmeisterschaftslauf in San Remo.

Unterstützer für seine Idee fand er damals schnell: den ehemaligen Team-Manager der Audi-Mannschaft Roland Gumpert, Rallyefahrer Walter Röhrl, ehemalige Mechaniker, Entwicklungsingenieure und Teilelieferanten waren begeistert von dem Projekt.

Aus diesem Projekt sind langjährige Freundschaften mit Röhrl, Geistdörfer, Gumpert und vielen anderen entstanden.

Vor rund sechs Jahren wurde so beispielsweise auch der Prototyp einer Karosserie eines Supersportwagens gebaut: der „RG Nathalie“. RG steht für den Sportwagenhersteller Roland Gumpert und „Nathalie“ für dessen Tochter. Es handelte sich um eine komplett aus Carbon gefertigte Karosserie. „Dies war der weltweit erste Elektro-Supersportwagen, der gebaut wurde und mit einer Methanol-Brennstoffzelle ausgestattet ist“, so Gehrt.

Visionen und Wünsche für die Zukunft

All diese Beispiele zeigen, dass Volker Gehrt mehr ist als Lackiermeister – er ist ein Visionär, der seine Visionen auch in die Tat umsetzt.

Was er sich wünscht? Dass die Gehrt Innovation GmbH noch ganz lange Zeit zu den Global Playern im Bereich der High-End-Fahrzeuglackierung gehört und die in seinem Handwerksunternehmen gefertigten Lackierungen den guten Ruf des Ostthüringer Handwerks weiter in die Welt tragen.

Übrigens: Wer mehr über das Unternehmen, seine exklusive Kundschaft und auch die Möglichkeiten einer Beschäftigung als hoch motivierter und qualifiziertet Mitarbeiter in einem starken Team erfahren möchte schaut sich auf der Homepage unter www.gehrt-innovation.de um.

 

Titelbild: Volker und Mandy Gehrt, gemeinsam mit Pavel Tesar und Produktionsleiter Gino Autieri (v.l.) in der Endabnahme für eines der 200 Fahrzeuge mit High-End-Lackierung aus dem aktuellen Auftrag.