HWK für Ostthüringen

Acht neue Fachkräfte im Lehmbau qualifiziertNachhaltiges Bauen mit Tradition

Acht Handwerker und Planer aus ganz Deutschland haben erfolgreich die Fortbildung zur „Fachkraft im Lehmbau“ im Denkmalhof Gernewitz abgeschlossen. Für ihre erbrachten Leistungen erhielten die Lehrgangsteilnehmer nun in einem kleinen feierlichen Rahmen ihre Zeugnisse durch den Denkmalhof Gernewitz sowie die Handwerkskammer für Ostthüringen überreicht.

In dem 160-stündigen Lehrgang eigneten sich die Teilnehmer fundiertes Wissen rund um das Bauen mit dem traditionsreichen Baustoff Lehm an – praxisnah und geprüft.

Die Teilnehmenden kamen aus Sachsen, Niedersachsen, Thüringen, Berlin, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Mit dabei waren Zimmerer, Tischler, Maurer – aber auch Architekten. Ziel der Fortbildung war es, die bauphysikalischen, ökologischen und wirtschaftlichen Eigenschaften von Lehm umfassend zu verstehen und praktisch anwenden zu können.

Im Mittelpunkt standen Themen wie baurelevante Eigenschaften, Vorkommen und Prüfung von Lehm, Leichtlehmbauweisen, nichttragende Lehmbauteile sowie die Herstellung und Verarbeitung von Lehmputzen. Im Anschluss an die intensive Ausbildungsphase legten die Teilnehmenden eine Fortbildungsprüfung ab – und bewiesen damit ihr Können.

Bestnote für ökologischen Überzeugungstäter

Bester Absolvent des Kurses war Marco Klopsch aus der Nähe von Bremen. Der gelernte Tischler ist seit über 20 Jahren selbstständig im Möbelbau tätig und beschäftigt sich seit einem Jahrzehnt intensiv mit nachhaltigen Bauweisen – nicht zuletzt seit dem Bau seines eigenen Hauses.

„Mit der Fortbildung zur Fachkraft im Lehmbau habe ich viele handwerkliche Wissenspuzzleteile hinzugewonnen“, so Klopsch. „Mein Erfahrungshorizont hat sich extrem erweitert. Ich verstehe jetzt viel besser, wie Lehm funktioniert – und wie ich bestimmte bauliche Herausforderungen nachhaltiger lösen kann.“

Wissenstransfer über Bundesländergrenzen hinweg

Besonders bereichernd war für viele Teilnehmende der Austausch untereinander. Die unterschiedlichen beruflichen Hintergründe sowie die baulichen Gegebenheiten in den jeweiligen Heimatregionen sorgten für vielfältige Impulse. Marco Klopsch betont: „Man merkt, dass jeder etwas mitgebracht hat – aus dem Norden, dem Osten oder dem Westen. Das war eine echte Bereicherung für uns alle.“

Mit den neuen Fachkräften wächst das Netzwerk an qualifizierten Lehmbau-Experten, das für die ökologische Zukunft des Bauens in Deutschland immer wichtiger wird.

 

Titelbild: Sieben der acht Fachkräfte im Lehmbau kamen persönlich zur Zeugnisübergabe in den Denkmalhof Gernewitz.