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HWK für Ostthüringen

Meisterjubilarinnen und -jubilare des Ostthüringer Handwerk in Festveranstaltung geehrt Meisterhaft mit Leidenschaft über viele Jahrzehnte

Mit dem „Goldenen Meisterbrief“ für ihr 50-jähriges Meisterjubiläum sowie mit der Ehrenurkunde zum 60-jährigen Meisterjubiläum wurden die verdienstvollen Altmeisterinnen und Altmeister des Jahres 2023 aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer für Ostthüringen im Rahmen einer Festveranstaltung im Bio-Seehotel in Zeulenroda geehrt. Kammerpräsident Wolfgang Jacob gratulierte gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse den Jubilaren zu ihrer jahrzehntelangen Arbeit als Handwerksmeisterinnen und -meister.

Über 4.000 Jahre Meisterhandwerk in Perfektion

39 Altmeisterinnen und Altmeister erhielten zu ihrem 50. Meisterjubiläum den „Goldenen Meisterbrief“. 35 Jubilare konnten ihr 60-jähriges Meisterjubiläum feiern und bekamen die Ehrenurkunde. Mit Bäckermeister Gottfried Rohman aus Rothenstein und Kfz-Elektromeister Roland Feig wurden auch zwei Handwerksmeister mit sogar 70-jährigen Meisterjubiläum gewürdigt. Das sind insgesamt mehr als 4.000 Jahre meisterhaftes Können im Ostthüringer Handwerk.

In seiner Begrüßungsrede hieß Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse die Jubilare und alle Gäste willkommen. Vor allem galt sein Dank an diesem Tag auch den Ehepartnerinnen, Ehepartnern und Angehörigen, die mit zur Festveranstaltung gekommen sind. „Sie waren es, die den Altmeisterinnen und Altmeistern über viele Jahrzehnte oftmals den Rücken freigehalten und sie unterstützt haben. Ohne dieses Engagement im Hintergrund wäre vieles nicht möglich gewesen“, so Karsten Sachse.

Höhen und Tiefen: Von der Plan- zur Marktwirtschaft

Kammerpräsident Wolfgang Jacob ließ in seiner anschließenden Festrede noch einmal die Jahrzehnte des Meisterhandwerks der Jubilare Revue passieren. „Der Tag der Meisterprüfung war für Sie sicher neben vielen persönlichen und familiären Höhepunkten auch ein Tag, der Ihrem weiteren beruflichen Leben die Prägung gab und es bestimmt hat“, so der Kammerpräsident. Die vor mehr als 50, 60 oder 70 Jahren absolvierte Meisterprüfung sowie die anschließende Tätigkeit im Handwerk, egal ob als selbstständiger oder angestellter Handwerksmeister, war von vielen Höhen und Tiefen begleitet.

Zu DDR-Zeiten hatten die Meisterinnen und Meister beispielsweise tagtäglich mit Materialmangel und staatlichen Restriktionen zu kämpfen. Schließlich war die Selbstständigkeit mehr oder weniger nur geduldet. Trotz dieser Widrigkeiten bewiesen sie nach der Wende den Mut und die Entschlossenheit, neue Chancen zu ergreifen. Gerade die jetzigen Meisterjubilare waren es oftmals, die Thüringen vorangebracht haben und künftigen Generationen den Weg ins Handwerk ebneten.

Werte im Handwerk mit Tradition und Zukunft

Bis heute ist der Meistertitel Ausdruck eines reichen beruflichen Erfahrungsschatzes und Sinnbild für Tradition und Zukunft im Handwerk.

„Sie, liebe Handwerksmeisterinnen und –meister, stehen für Leidenschaft und Werte, die das Handwerk seit jeher auszeichnen: Qualität, Ausbildungsleistung und Motor des konjunkturellen Aufschwungs“, versicherte Wolfgang Jacob. „Sie haben damit einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass das Handwerk auch heute noch trotz aktueller Schwierigkeiten als Rückgrat des deutschen Mittelstandes gilt.“

Handwerksmeisterinnen und –meister sind es aber auch, die sich überdurchschnittlich im Ehrenamt engagieren. Egal ob in den Innungen, Gesellen- und Meisterprüfungsausschüssen oder in vielen anderen Gremien; ohne dieses ehrenamtliche Engagement, dass viele von den jetzt geehrten Jubilaren über Jahrzehnte an den Tag legten, wäre das Handwerk in seinen damaligen und jetzigen Strukturen undenkbar.

Erfahrungsschatz für jüngere Generationen

„In der heutigen Zeit brauchen wir Menschen wie Sie, die als Aushängeschild des Meisters fungieren und ihre Erfahrungen an die jüngeren Generationen weiter geben“, machte der Kammerpräsident deutlich. Zugleich versicherte er, dass die Jubilare nicht vergessen sind. „Sie gehören wahrlich nicht zum ‚alten Eisen‘, sondern sind Bestandteil der großen Familie des Handwerks und seiner Organisation.“

Dachdeckermeister, Schuhmachermeister, Bäckermeister, Müllermeister, Fotografenmeister, Schornsteinfegermeister, Friseurmeister, Tischlermeister, Kraftfahrzeugmeister, Uhrmachermeister, Klempnermeister oder die vielen anderen Meisterinnen und Meister – sie alle haben das Handwerk in Ostthüringen über viele Jahrzehnte mitgestaltet und erfuhren mit dem Überreichen der Goldenen Meisterbriefe und Ehrenurkunden eine ganz besondere Würdigung.

Nicht zuletzt war die Festveranstaltung, die unter anderem vom Chor des Handwerks musikalisch umrahmt wurde, ein willkommener Anlass, auch ehemalige Kolleginnen und Kollegen zu treffen, mit denen einst die Schulbank gedrückt wurde.

Eine schöne Tradition im Ostthüringer Handwerk, die im kommenden Jahr mit den Meisterjubilaren aus dem Jahr 2024 eine Fortsetzung erfährt.

 

Titelbild: Ein Gruppenbild mit Symbolkraft: Ein Großteil der Meisterinnen und Meister aus ganz Ostthüringen, die anlässlich ihres Meisterjubiläums zur Festveranstaltung im Bio-Seehotel in Zeulenroda ihre Goldenen Meisterbriefe bzw. Ehrenurkunden zum 50., 60. oder sogar 70. Meisterjubiläum in Empfang nehmen konnten.