Metallgießerei Brückner in Zeulenroda blickt auf ein halbes Jahrhundert zurück

(13.05.2017) Großer Bahnhof in der Metallgießerei Brückner in Zeulenroda. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um Firmenchef Heinz Brückner und seiner Familie zum 50-jährigen Betriebsjubiläum zu gratulieren. Auch der Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, Klaus Nützel, und Hauptgeschäftsführer Hans Joachim Reiml überbrachten die Glückwünsche der Kammer und überreichten die entsprechende Jubiläumsurkunde.
Viele Höhen und Tiefen hatte die Metallgießerei der Brückners in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu meistern. Werkzeugmachermeister Heinz Brückner gründete den Familienbetrieb am 1. Mai 1967. Erste Aufträge gab es von den damaligen Spannwerkzeugwerken in Zeulenroda. Das Problem war jedoch, wie oftmals zu DDR-Zeiten, das entsprechende Material zu bekommen. „Nach einem Jahr wurden wir endlich auf die Liste derer gesetzt, die Material direkt beziehen konnten“, weiß Ehefrau Ursula zu berichten, die 1968 in den Familienbetrieb einstieg. Das Unternehmen florierte. Doch das merkte auch der sozialistische Staat und wollte den Betrieb in eine PGH überführen. Die Brückners sagten Nein und blieben standhaft, was sich schließlich auszahlte. 1976 kam die Lockerung fürs Handwerk. Und auch der PGH-Drang wurde zurückgenommen.
Bis 1989 war der Betrieb gut ausgelastet. Aber mit der Wende sind alle Aufträge weggefallen. Neue Kunden wurden gesucht und glücklicherweise gefunden. Dafür waren jedoch umfangreiche Investitionen und ein neuer Standort notwendig, an dem im Juni 1993 die erste neue Halle eingeweiht werden konnte. „Davor standen jedoch viele schlaflose Nächte ob der finanziellen Belastung“, erinnern sich die Brückners zurück.
Heute nun zeigt sich, dass dieser Schritt der richtige war. Lehrlinge wurden ausgebildet, eine weitere Halle für die CNC-Bearbeitung errichtet und schließlich im vergangenen Jahr auch eine Hallenerweiterung für die Schleiferei gebaut. Mit den rund 25 Mitarbeitern werden heute unter anderem kleine Maschinenteile, Alufelgen für Leichtflugzeuge, Standfüße für die Industrie, Stromabnehmer für Straßenbahnen oder aber Bauteile für Elektrokettenzüge in Serien von 50 bis zu 5.000 Stück gefertigt.
Dabei legt die Familie Brückner weiter großen Wert auf Handarbeit. Das Aluminium wird verflüssigt und schließlich per Kelle in die Kokillen gegossen, die nach entsprechenden Zeichnungen von externen Unternehmen gefertigt werden. Anschließend erfolgt das Absägen des Eingusses und das Verschleifen der gegossenen Teile sowie auf Kundenwunsch auch Sandstrahlen oder das Einbringen von Gewinden oder Bohrungen.
Die Qualität der Produkte in der Metallgießerei Brückner spricht für sich und zeugt von handwerklichem Können.
Für Heinz Brückner, der im kommenden Jahr seinen 75. Geburtstags feiert, sowie seine Frau Ursula, sind die vielen Gratulanten auch ein Beleg dafür, dass sie vor 50 Jahren den richtigen Weg eingeschlagen haben. Dass das Familienunternehmen auch künftig gut aufgestellt ist, beweist die bereits geplante Nachfolge. So werden Tochter Ina, Schwiegersohn Thomas sowie die Enkel Dominic und Dustin ab dem kommenden Jahr die Firmengeschichte weiterschreiben. Für Heinz Brückner heißt es dann, ein Stück weit loszulassen, auch wenn sein Rat und seine Erfahrungen künftig noch gefragt sein werden.



Foto: Glückwünsche zum Firmenjubiläum der Metallgießerei Brückner gab es von Handwerkskammer-Präsident Klaus Nützel (3.v.r.) und Hauptgeschäftsführer Hans Joachim Reiml (li.) für Firmenchef Heinz Brückner (4.v.l.) und Ehefrau Ursula (2.v.l.) sowie die Familie und künftigen Nachfolger Thomas (4.v.r.), Ina, Dominic (3.v.l.) und Dustin Schmidt.