Internet Dachdeckermeister 2018
Dachdeckerschule

Meisterbriefe in Lehesten für die erfolgreichen Hauptakteure auf dem Dach

(04.11.2018) Nach der Premiere im vergangenen Jahr feierten zum 2. Mal die Dachdecker und Zimmerer in der Dachdeckerschule in Lehesten den Erhalt ihrer Meisterbriefe gemeinsam.

Insgesamt hatten sich 16 Teilnehmer der Meisterprüfung in den Teilen I und II gestellt. Neun Dachdeckermeister aus Thüringen, Bayern und Niedersachsen konnten nach Abschluss aller vier Teile der Meisterprüfung sich über ihre Meisterbriefe freuen. Die anderen müssen noch die Teile III und IV der Meisterprüfung absolvieren, um ebenfalls den begehrten Meisterbrief in den Händen halten zu können. Sie alle hatten sich dazu entschlossen, noch einmal die Schulbank zu drücken und den Meistertitel zu erwerben. Nachdem ein halbes Jahr angestrengter theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Arbeit hinter ihnen lag, stellten sie ihr erlerntes Wissen und Können im April zur Meisterprüfung unter Beweis. Als Jahrgangsbester Dachdeckermeister konnte zudem der 39-jährige Stephan Liehr aus Kauern bei Gera geehrt werden.

Der Ehrenpräsident des deutschen Dachdeckerhandwerks und Ehrenlandesinnungsmeister Thüringens,  Karl-Heinz Schneider, betonte in seiner Festrede, dass sie damit den höchsten Titel im Handwerk erreicht haben. Der Weg im Handwerk mit dem Meistertitel ist auch ein Beitrag dafür, das Handwerk in seiner jetzigen Form zu erhalten. Deshalb müssen auch künftig die duale Ausbildung und der Meistertitel ein Vorbild für ganz Europa sein. Die sehr gute Bildung aus Deutschland muss exportiert werden, statt in Europa stets nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Gerade die immer wiederkehrenden Bestrebungen aus Brüssel, den Meisterbrief in Deutschland als Zugangsvoraussetzung abschaffen zu wollen, sind hier eher kontraproduktiv.

Für die jetzigen Absolventen gilt es nun, das künftige Leben auf dem Meistertitel aufzubauen und eventuell ein eigenes Unternehmen zu gründen, einen bestehenden Handwerksbetrieb zu übernehmen, in den elterlichen Betrieb einsteigen oder eine Führungsposition in einem Dachdeckerbetrieb übernehmen. „Gerade jetzt ist dazu der richtige Zeitpunkt. Die Auftragsbücher sind voll wie noch nie. “, sagte Karl-Heinz Schneider eine gute Zukunft voraus.

Diese Worte gab er auch den drei Zimmerern mit auf den Weg, die ebenfalls in diesem Jahr an der Dachdeckerschule in Lehesten ihre Meisterprüfung abgelegt haben und an der Meisterfeier teilnahmen. Bei den Zimmerern zeigte in den Teilen I und II der 24-jährige Florian Liebold aus Wünschendorf die besten Prüfungsleistungen.

Zusammen sind alle gemeinsam die Hauptakteure auf dem Dach. Sie können sowohl als Dachdecker als auch als Zimmerer miteinander und voneinander lernen.  Deshalb gibt es mittlerweile auch Meistervorbereitungsehrgänge für Zimmerer an der Dachdeckerschule in Lehesten.

Wie eng das Dachdecker- und das Zimmererhandwerk miteinander verknüpft sind, unterstreicht auch David Vockeroth aus Lehesten. Nachdem er im Jahr 1993 erfolgreich die Prüfung zum Dachdeckermeister abgelegt hatte, konnte er nun auch den Meisterbrief im Zimmererhandwerk in Empfang nehmen.

Allen Absolventen gab Karl-Heinz Schneider zudem mit auf den Weg, nicht nur ihr Können zu zeigen, sondern stets auch Vorbild für andere zu sein sowie sich intensiv um den beruflichen Nachwuchs zu kümmern. Gleichzeitig machte er auch deutlich, dass es ein Ausruhen auf den jetzt erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten nicht geben kann. Ohne Einsatzbereitschaft und Anstrengung, ohne den Willen, immer wieder Neues dazuzulernen, werden die Absolventen langfristig den Erfolg, zu dem sie jetzt einen soliden Grundstein gelegt haben, nicht erreichen können. Deshalb steht auch künftig stetiges Weiterbilden an.



Foto: Sieben der insgesamt neun fertigen Dachdeckermeister sowie die drei Zimmerermeister, die zur Feierstunde in der Dachdeckerschule Lehesten ihre Meisterbriefe in Empfang nehmen konnten, freuten sich über ihren Abschluss.