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HWK für Ostthüringen

Gesellenfreisprechung in Gera: 70 neue Profis für das Handwerk

(30.08.2018) Stolz können die insgesamt 70 Junggesellen und Jungfacharbeiter aus elf Handwerksberufen auf das Erreichte sein. Sie nahmen zur zentralen Gesellenfreisprechung der Handwerkskammer für Ostthüringen in der Bildungsstätte Gera-Aga ihre Gesellenbriefe bzw. Facharbeiterzeugnisse entgegen.

Über ihren erfolgreichen Abschluss konnten sich 17 Dachdecker, 13 Bürokaufleute, elf Konditoren, zehn Fotografen, zehn Kosmetiker, sechs Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Bäckerei, sechs Fleischer, sechs Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Fleischerei, drei Fotografen, zwei Ausbaufacharbeiter Schwerpunkt Fliesenleger, zwei Kosmetikerinnen, ein Elektroniker und ein Hochbaufacharbeiter freuen. „Sie haben einmal mehr gezeigt, wie hoch das Handwerk nach wie vor im Kurs steht und welch gute Karrierechancen es bietet“,  so Klaus Nützel, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, in seiner Festrede.

„Willkommen bei den Profis“ rief er ihnen zu.  Denn sie alle verstärken jetzt die starke Gemeinschaft, sind Teil des Deutschen Handwerks und einer von rund 43.000 Profis im Ostthüringer Handwerk. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels komme es auf jeden neuen Junghandwerker an, denn sie werden mehr denn je gebraucht. Mit Blick auf Untersuchungen, die zeigen, dass lediglich noch 50 Prozent der  jetzigen Schulabgänger eine duale Ausbildung anstreben und die anderen 50 Prozent auf eine akademische Laufbahn setzen, fand Klaus Nützel kritische Worte. „Wir brauchen nicht nur Wissenschaftler und Akademiker in diesem Land, sondern junge Menschen wie Sie, die mit ihrer Hände Arbeit bleibende Werte schaffen.“ Er warb für eine Gleichstellung der handwerklichen und akademischen Laufbahn und forderte erneut, dass die Meisterfortbildung kostenfrei zu stellen sei.

„Es ist wichtig, dass die politischen Rahmenbedingungen mehr als bisher auf den handwerklichen Mittelstand ausgerichtet werden, um den jungen Menschen Perspektiven zu bieten“, so Klaus Nützel. Dazu gehöre auch, dass das Azubi-Ticket nicht nur im Gebiet des Verkehrsverbundes Mittelthüringen sondern in ganz Thüringen gelten muss. „Ansonsten bleiben auch in Ostthüringen vielen Regionen und damit Azubis abgehängt.“

Welch hervorragende Leistungen die jungen Frauen und Männer in den Prüfungen erreicht haben, zeigt das Beispiel von Julia Schneider.  Sie hat ihre Prüfung als Kauffrau für Büromanagement mit der Bestnote 1,0 abgeschlossen. Stolz kann darauf nicht nur ihr Ausbildungsbetrieb, die Dillner GmbH in Pößneck, sein. Julia Schneider erhielt den Förderpreis des Versorgungswerkes des Ostthüringer Handwerks, den ihr Mandy Soboll von der Münchener Verein Versicherungsgruppe überreichte. Aber auch ein Großteil der anderen Ergebnisse konnte sich sehen lassen. So wussten unter anderem auch Dachdecker Karl Teubner von der Teubner Dachbau GmbH Weimar, Fleischer Michl Simon von der Fleischerei Burkhard Sachs aus Langenbach, Konditorin Lina Freytag von der Bäckerei und Konditorei Möbius aus Gera sowie Elektroniker Oliver Gnäupel-Herold von der LSS Licht-, Steuer- und Schaltanlagenbau GmbH Altenburg als Beste ihrer Gewerke mit guten Leistungen zu überzeugen.

Bevor Klaus Nützel die Freisprechung vornahm und die Gesellenbriefe bzw. Facharbeiterzeugnisse überreichte, gab er den Junggesellen und Jungfacharbeitern noch mit auf den weiteren Lebensweg stets am Ball zu bleiben. Schließlich könne man nur durch eine ständige Weiterbildung, wie beispielsweise den Erwerb des Meisterbriefes seine beruflichen Träume und Karrierechancen weiter verwirklichen. Dabei kann durchaus auch das Aufstiegs-BAföG helfen. Deshalb war wiederum zur Gesellenfreisprechung auch ein Promoterteam dabei, dass den Junggesellen und Jungfacharbeitern zahlreiche Informationen rund um diese finanzielle Unterstützungsmöglichkeit überreichte



Foto: Stolz können die Junggesellen und Jungfacharbeiter sein, die zur Gesellenfreisprechung ihre Gesellenbriefe und Facharbeiterzeugnisse erhielten. Das Gruppenbild zeigt die jungen Frauen und Männer, die künftig als Profis ihres Faches das Ostthüringer Handwerk verstärken werden.