Erstmals schwedischer Auslandspraktikant bei MAN in Gera

(10.04.2017) Hampus Larsson war einer von zwei schwedischen Kfz-Mechatroniker-Azubis des 3. Lehrjahres mit Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik, die zu einem zweiwöchigen Auslandspraktikum in Geraer Handwerksbetrieben waren. Für sie war dies ebenso Neuland wie für Robert Striebe, Betriebsleiter der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH in Gera.
Erstmalig hat sich das Handwerksunternehmen dafür entschieden, einem Auslandspraktikanten die Chance zum Kennenlernen der dualen Ausbildung zu geben. „Ich war anfangs doch sehr skeptisch, da wir in unserem Betrieb bisher eher schlechte Erfahrungen mit deutschen Praktikanten aus Bildungsmaßnahmen freier Bildungsträger hatten“, gibt Robert Striebe unumwunden zu. „Doch in den vergangenen 14 Tagen ist unsere Skepsis schnell der Begeisterung gewichen. Das, was Hampus Larsson an Ein-satzbereitschaft und Können gezeigt hat, war wirklich toll“, freut sich der Betriebsleiter.
Natürlich gab es zu Beginn Befürchtungen, dass die Sprache ein Hemmnis sein könnte. Doch irgendwie findet sich immer ein Weg der Kommunikation. So war es auch bei MAN. Der junge schwedische Azubi wurde mit den gleichen Arbeiten wie die deutschen Azubis betraut. So führte er gemeinsam mit den Monteuren unter anderem eine große Wartung an einem Reisebus durch, übernahm Instandhaltungsarbeiten und vieles mehr. „Sicher war es für Hampus auch eine neue Erfahrung, einmal mit MAN an Fahrzeugen eines deutschen Herstellers zu arbeiten. In Schweden sind dann doch eher Fahrzeuge von Volvo und Scania angesagt“, so Robert Striebe.
Aber für Hampus Larsson der eine Berufsschule in der Nähe von Kristianstad in Schweden besucht, waren die 14 Tage eine tolle Bereicherung. Unterschiede machte er vor allem in der strafferen Arbeitsweise in Deutschland im Gegensatz zu Schweden aus. „Bei uns werden Arbeiten, die nicht fertig werden, auch einfach mal auf den nächsten Tag verschoben. Der Termindruck hier in Deutschland ist schon wesentlich größer“, gibt er zu. Schön fand er vor allem, dass er voll in das MAN-Team integriert wurde und alle Arbeiten mitmachen konnte. „Ich würde gern wieder einmal nach Deutschland kommen und werde meinen Freunden in Schweden empfehlen, ebenfalls solch Auslandserfahrung zu sammeln.
Auch Robert Striebe kann sich nach den positiven Erfahrungen mit Hampus Larsson vorstellen, demnächst wieder einmal einen Azubis für ein Auslandspraktikum im Betrieb aufzunehmen. „Schließlich ist dies auch für unsere insgesamt 25 Beschäftigten am Geraer Standort und vor allem für die Azubis in unserem Haus eine gute Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Umgang und der Arbeit mit ausländischen Azubis zu verbessern und so auch einmal den Blick über den Tellerrand hinaus zu werfen.“
Auch andere Ostthüringer Handwerksunternehmen, die einmal die Möglichkeit der Aufnahme eines Auslandspraktikanten testen möchten, können sich mit dem Mobilitätsberater der Handwerkskammer, Andreas Jörk, unter Telefon 0365/8225-187, E-Mail: joerk@hwk-gera.de, in Verbindung setzen.



Foto: Robert Striebe, Geraer MAN-Betriebsleiter, gemeinsam mit dem schwedischen Praktikanten Hampus Larsson und Monteur Christoph Ammer (v.l.) während der Arbeit an einem LKW-Motor.